Die Effektivität des Verkehrsmanagements hängt davon ab, inwieweit die Fahrer zentrale Vorgaben übernehmen, d.h. die Route in der gewünschten Weise verändern. Um dies leisten zu können, ist ein Verständnis davon notwendig, welche Informationen von Fahrern für die Routenwahl genutzt werden, welche Entscheidungskriterien dabei eine Rolle spielen und wie die unterschiedlichen Bewertungen integriert werden. Dabei geht es im Wesentlichen um kognitive Entscheidungsprozesse.
Im Rahmen der Dissertation wird mittels Fahrsimulatorstudien untersucht, in welcher Weise verschiedene Informationen von unterschiedlichen Fahrern bewertet und zu einer Handlungsentscheidung integriert werden. Dazu werden die entsprechenden Merkmale von Routen in der Simulation variiert und kombiniert, so dass dies in der simulierten Fahrt erfahrbar wird und die Bedeutung der einzelnen Einflussfaktoren in Relation zueinander bestimmt werden kann. Dabei wird insbesondere geprüft, inwieweit Entscheidungen und Strategien des kooperativen Verkehrsmanagements vermittelt werden können und in die Entscheidungen der Fahrer eingehen. Dabei werden sowohl zentrale (z.B. gleichmäßige Verteilung der Verkehrsströme über das Stadtgebiet) als auch dezentrale (z.B. Optimierung im Bereich einer Kreuzung) Aspekte berücksichtigt.
Die Ergebnisse dieser Arbeit fließen in die Strategien des Verkehrsmanagements ein, das einerseits dann gezielt die relevanten Informationen vermitteln kann, andererseits berücksichtigen kann, inwieweit sich Fahrer entsprechend den Empfehlungen verhalten werden (Forschungsfeld B1). Die Ergebnisse fließen außerdem in die Modellierung im Rahmen der verteilten intelligenten und kooperativen Systeme ein (B2).
Forscherin: Dipl.-Psych. Madlen Ringhand
2014
Wo soll’s langgehen? Eine Online-Umfrage zur Routenwahl im Straßenverkehr (Anja Wolff)
2015
Arbeitstitel: Zeig mir den Weg! Darstellungsformen von Navigationsinformationen (Mareen Bentrup)